heim

heim
Heim:
Das gemeingerm. Wort mhd., ahd. heim »Haus, Wohnort, Heimat«, got. haims »Dorf«, engl. home »Haus, Wohnung, Aufenthaltsort, Heimat«, schwed. hem »Haus, Wohnung, Heimat«, mit dem in anderen idg. Sprachen z. B. griech. kō̓mē »Dorf« und die baltoslaw. Sippe von russ. sem'ja »Familie« verwandt sind, ist eine Substantivbildung zu der idg. Wurzel *k̑ei- »liegen« und bedeutete demnach ursprünglich »Ort, wo man sich niederlässt, Lager«. Zu dieser Wurzel *k̑ei- gehören auch die Wortgruppen von Heirat (ursprünglich »Hausbesorgung«) und von geheuer (ursprünglich »zur Hausgemeinschaft gehörig, vertraut«). Schon früh erstarrten der Akkusativ und Dativ von »Heim« in adverbiellem Gebrauch, beachte heim (mhd., ahd. heim »nach Hause«, entsprechend engl. home, schwed. hem) und daheim (mhd. dā heime, für älteres mhd. heim‹e›, ahd. heime »zu Hause«, entsprechend schwed. hemma). Während das Adverb »heim« ständig in lebendigem Gebrauch blieb, fehlt das Substantiv »Heim« vom 16. Jh. bis zur Mitte des 18. Jh.s in den literarischen Belegen. Wohl unter dem Einfluss von engl. home wurde dann das Substantiv neu belebt oder das Adverb »heim« substantiviert. Mit dem Adverb »heim« sind einige Verben unfeste Zusammensetzungen eingegangen, beachte z. B. heimfallen »als Eigentum an den ursprünglichen Besitzer zurückfallen« (16. Jh.), dazu Heimfall (17. Jh.); heimgehen (im übertragenen Sinne auch »sterben«), dazu Heimgang; heimleuchten (16. Jh.; zunächst »jemanden mit einer Fackel oder dgl. nach Hause geleiten«, seit dem 18. Jh. »fortjagen, jemandem Beine machen«); heimsuchen (spätmhd. heimsuochen aus mhd. heime suochen »in freundlicher oder feindlicher Absicht aufsuchen, überfallen«), dazu Heimsuchung (mhd. heimsuochunge »Hausfriedensbruch«); heimzahlen »zurückzahlen, vergelten« (19. Jh.), dazu Heimzahlung. – Das Substantiv »Heim« spielt in der geographischen Namengebung eine bedeutende Rolle, beachte z. B. die dt. Ortsnamen »Mannheim, Rosenheim, Bochum, Dahlem, Locham«, die engl. Ortsnamen »Birmingham, Nottingham«, die schwed. Ortsnamen »Varnhem, Gudhem«.
Eine alte Ableitung von »Heim« ist Heimat. Abl.: heimisch (mhd. heimisch, ahd. heimisc »zum Heim, zur Heimat gehörig, einheimisch; zahm; nicht wild wachsend«, beachte auch einheimisch); heimlich (s. d.). Zus.: Heimtücke (s. d.); Heimweh (16. Jh.; das Wort hat sich, und zwar zunächst als medizinischer Fachausdruck, von der Schweiz ausgebreitet). Vgl. auch die Artikel anheim..., anheimeln, einheimsen, geheim und ferner Heimchen.

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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